Münze

Die Aufgabe

Das Bundesverwaltungsamt (BVA) organisiert im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) die Gestaltung, Herstellung, die Ausgabe und Vermarktung und Verwertung der Umlauf-, Gedenk- und Sammlermünzen der Bundesrepublik Deutschland.

Das Auf­ga­ben­spek­trum ist vielfältig: Für die Gestaltung der Münzmotive der Gedenk- und Sammlermünzen werden rund ein Dutzend Wettbewerbe pro Jahr durchgeführt. Münzmetalle und -ronden , Verpackungen und Transporte werden nach Ausschreibungen teils bei nicht in der EU ansässigen Unternehmen beschafft und müssen aufwändig, besonders bei zoll- und steuerrechtlichen Besonderheiten, abgewickelt werden. Gold wird bei der Deutschen Bundesbank erworben.

Die fünf deutschen Prägestätten sind mit der Werkzeugherstellung und nach der Musterfreigabe durch die Deutsche Bundesbank mit der Prägung der Münzen zu beauftragen. Dabei sind die Prägestätten vom BVA laufend zu beaufsichtigen und zu kontrollieren. Dies umfasst auch die Ablieferungen an die Bundesbank  und die Abrechnung der übernommenen geprägten Münzen. Abzurechnen sind auch die Prägearbeiten der  Münzprägestätten. Aus dem Verkehr gezogene Umlaufmünzen sowie alte DM-Münzen werden in den Prägestätten entwertet, die Verwertung ist vom BVA zu beauftragen, zu überwachen und hinsichtlich der Metalle abzurechnen. Die Edelmetallsammlermünzen werden am Ende ihrer Lebensdauer nach Vorgabe des BVA aufbereitet für die Herstellung neuer Münzronden. Auch dies wird mit der Deutschen Bundesbank im Einzelnen abgerechnet.

Der Münzbereich des BVA arbeitet also eng mit der Deutschen Bundesbank zusammen und führt die Fachaufsicht über die Produktion der Bundesmünzen in den staatlichen Münzstätten der Länder in Berlin, Hamburg, Karlsruhe, München und Stuttgart.  Dem BMF berichtet das BVA regelmäßig und arbeitet ihm bei der Haushaltsaufstellung und-planung zu den Münzeinnahmen und –ausgaben des Bundes zu.

Neben diesen hoheitlichen Münzaufgaben organisiert das BVA mittels der bei ihr geführten Münze Deutschland die Erstemission der deutschen Sammlermünzen als Premium-Sammlerprodukte an Private wie auch den Handel. Die Führung der Münze Deutschland bedeutet Steuerung und Umsetzung der Dienstleistungsverträge (Versand- und Marketingdienstleister, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer), die Durchführung von Ausschreibungen für Dienstleistungen, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Produktverpackungen, das Marketing, die  Produktgestaltung etc. Führung der Münze Deutschland heißt auch Verantwortung für steuer- und bilanzrechtliche Fragen. Abrechnungen und Steuern, Zahlung der Steuern, Bestandskontrolle der beim Dienstleister lagernden Münzen und haushalterische Bearbeitung der Geldeingänge der Münze Deutschland.

Logo der Münze Deutschland

Die Münzwettbewerbe

Jede Münze beginnt mit einem Entwurf – auf Papier oder Digital– und einem Gipsmodell im Maßstab 5:1. Die Münzgestaltung aller Münzen der Bundesrepublik Deutschland wird im Aufgabenbereich Münzwesen vorbereitet und in künstlerischen Wettbewerben entschieden. Das BVA organisiert einstufige Einladungswettbewerbe in Anlehnung an die Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2013). Medailleure, Grafiker und Bildhauer werden aufgefordert, die Bildseite und die Wertseite einer geplanten Münze zu gestalten. Das Verfahren wird anonym und in deutscher Sprache durchgeführt – die Einreichungen nach folgenden Kriterien bewertet:

• Wettbewerbsaufgabe: Entwurfsidee/Thema; Künstlerische Qualität; Zusammenklang der beiden Münzseiten
• Wettbewerbsanforderung: Termingerechte Einlieferung; Vollständigkeit der Wettbewerbsunterlagen
• Erfüllung der technischen Vorgaben

Ein Preisrichter-Gremium bestehend aus vier Fachpreisrichtern – zwei Künstlern, einem Numismatiker sowie einem Themenvertreter –  und drei Sachpreisrichtern – je einem Vertreter des BMF, des BKM und des BVA wählt die Sieger-Entwürfe aus. Die vom Preisgericht für die Prägung vorgeschlagenen Motive werden im Anschluss an die Preisgerichtssitzung vom BMF dem Bundeskabinett zur Bestätigung vorgelegt. Hier sind die Ergebnisse der abgeschlossenen Münzwettbewerbe des vergangenen wie des laufenden Jahres veröffentlicht.

Für die Teilnahme an den Münz-Wettbewerben können sich Bildhauer, Graveure und Designer bewerben. Ausbildungsnachweise und Arbeitsproben der bisherigen künstlerischen Tätigkeit können per E-Mail gesendet werden an muenzwettbewerbe@bva.bund.de.

Gips und Farbskizze der 5-Euro-Sammlermünze "Insektenreich" aus der Serie Wunderwelt Insekten

Hinweise zum Datenschutz zur Erhebung von personenbezogenen Daten nach Art. 13 EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)

Die Münzwettbewerbe des Bundes beim BVA verwenden zur Erfüllung der ihr übertragenen und in ihrer Zuständigkeit befindlichen Aufgaben auch personenbezogene Daten, die Sie uns zur Verfügung gestellt haben. Um Sie über die Datenverarbeitung und Ihre Rechte aufzuklären und unseren Informationspflichten nachzukommen, informieren wir Sie über folgende Umstände: Datenschutz-Grundverodnung für Auslobungstexte.

Die Sammlermünzen

Neben den Umlaufmünzen und speziellen Umlaufmünzen mit Gedenkcharakter wird in der Bundesrepublik Deutschland ein ausgewähltes Programm an Sammlermünzen ausgegeben. Sammlermünzen sind zwar nicht für den Bargeldumlauf gedacht, aber dennoch gesetzliche Zahlungsmittel in Deutschland. Die Gedenk- und Sammlermünzen erinnern an ausgewählte Kulturgüter, bewegende Ereignisse und bedeutende Persönlichkeiten, die unsere Geschichte nachhaltig geprägt haben. Gerade in Zeiten von Kryptowährungen und Diskussionen um den bargeldlosen Zahlungsverkehr faszinieren Münzen aus Edel- oder Bimetall, als werthaltiges Sammelobjekt und besonderes Geschenk.

5-Euro-Sammlermünze "Insektenreich" aus der Serie Wunderwelt Insekten

Die Münze Deutschland vertreibt das Münzprogramm der Bundesrepublik Deutschland an Privatkunden und Händler im In- und Ausland. Dabei ist die Münze Deutschland ausschließlich als Primärhändler tätig; ein Ankauf von Münzen oder Münzprodukten erfolgt nicht. Durch die Münze Deutschland können auch keine numismatischen Expertisen erstellt werden.

Die rechtlichen Grundlagen

In der Europäischen Union liegt das Recht zur Ausgabe von Münzen, das sogenannte Münzregal, bei den Mitgliedsstaaten. Der Gesamtumfang der Münzausgabe muss durch die Europäische Zentralbank genehmigt werden.

Der Rat kann auf Vorschlag der Kommission und nach Anhörung des Europäischen Parlaments und der Europäischen Zentralbank Maßnahmen erlassen, um die Stückelung und die technischen Merkmale der Umlaufmünzen so weit zu harmonisieren, wie es für den reibungslosen Zahlungsverkehr in der Europäischen Union erforderlich ist.

Innerhalb des Europäischen Rahmens bestimmt das nationale Münzgesetz weitere Details. Neben den Umlaufmünzen kann der Bund Gedenkmünzen und deutsche Sammlermünzen ausprägen lassen. Die deutschen Umlauf- und Gedenkmünzen werden von den fünf staatlichen Münzstätten im Auftrag des BMF ge­prägt.

Die Deutsche Bundesbank bringt die deutschen Umlaufmünzen und Gedenkmünzen in den Verkehr und erstattet dem Bund den Nennwert der übernommenen Münzen. Der Bund (BMF) gibt die deutschen Sammlermünzen aus und hat die Münze Deutschland mit dem Vertrieb beauftragt.