Einführung der Open-Data-Koordination

In diesem Kapitel finden Sie Antworten auf die Fragen:

  • Welche Anforderungen werden an eine Open-Data-Koordination gestellt?
  • Welche Rolle spielt jede/r Einzelne bei der erfolgreichen Bereitstellung offener Daten?
  • Wer sollte bei diesem Projekt mit wem zusammenarbeiten?

Grundlagenwissen über Open Data ist Voraussetzung für eine gelungene Umsetzung und die Nutzung dieses Leitfadens. Für Neueinsteigende im Thema empfehlen wir, vorab das erste Kapitel des Open-Data-Handbuchs zu lesen.

Die Open-Data-Koordination

Ausgangspunkt: § 12a E-Government-Gesetz

[…] "Ein Open-Data-Koordinator bzw. eine Open-Data-Koordinatorin wirkt daher in der Funktion als zentraler interner und auch externer Beratungs- und Ansprechpartner auf die Durchsetzung der Ziele des Bundes im Hinblick auf die Bereitstellung unbearbeiteter, offener Daten hin. Die Aufgabengebiete umfassen dabei die Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Sensibilisierung im Umgang mit offenen Daten gemäß der Definition des § 12a und die Beratungim Zusammenhang mit der Bereitstellung offener Daten. Dabei wirkt der Open-Data-Koordinator bzw. die -Koordinatorin auf die Konformität mit gemäß § 12a Absatz 12 erlassenen Verordnungen zu Veröffentlichungsprozessen, Formatanforderungen und technischen Schnittstellen zu Veröffentlichungsportalen hin. Dies schließt auch die Erstellung von Leitfäden zur Bereitstellung offener Daten durch die Behörde ein. […] Anders als beispielsweise ein Datenschutzbeauftragter ist der Open-Data-Koordinator / die Open-Data-Koordinatorin als Rolle im Sinne eines "single point of contact" für die offenen Daten in der Behörde zu verstehen. Einem Datenschutzbeauftragten gleichende Rechte und Pflichten sind explizit nicht vorgesehen."[1]

In diesem Teil erfahren Sie etwas über die einzelnen Rollen und Akteure, die für die Umsetzung von Open-Data-Einführungsprojekten wichtig sind. Ziel ist es, Ihnen zu vermitteln, an welchen Stellen die Open-Data-Koordination im Verlauf des Open-Data-Projekts zum Einsatz kommt. Abbildung 1 gibt Aufschluss über die notwendigen Kernkompetenzen einer Open-Data-Koordination im Rahmen der gesetzlichen Aufgabenbeschreibung.

Abbildung 1: Anforderungsprofil der Open-Data-Koordination Abbildung 1: Anforderungsprofil der Open-Data-Koordination

[1] Auszug aus Deutsche Bundestag Drucksache 19/27449 v. 09.03.2021, S. 31 f.

Vorbedingung der Open-Data-Koordination

In einigen Behörden gibt es bereits Open-Data-Bestrebungen und es liegt an Ihnen, als Open-Data-Koordinatorin oder -Koordinator die relevanten Akteure zu identifizieren. In diesem ersten Fall empfehlen wir Ihnen, eine erste Bestandsaufnahme aller Open-Data-Aktivitäten innerhalb Ihres Hauses vorzunehmen. Dazu gehören z.B. bestehende Identifikations- und Veröffentlichungsprozesse in einzelnen Fachbereichen, Pilot- und Leuchtturmprojekte mit Datenbezug oder ältere Hausabfragen. Falls noch keine Aktivitäten angelaufen sind, sollten Sie eine Open-Data-Strategie (ggf. als Teil einer Data-Governance-Strategie) für Ihre Behörde erstellen. 

Wenn Sie zur Open-Data-Koordination benannt sind und auf der Suche nach Mitstreitenden für die Einführung und Umsetzung von Open Data sind, sollten Sie zunächst überlegen, welche Kenntnisse Sie für diese Aufgabe benötigen. Je nach Ressourcen ist dieser Schritt mehr oder weniger schnell umsetzbar. Im ersten Schritt sollten Sie vor allem darauf achten, dass die bestehenden oder künftigen Kolleginnen und Kollegen in erster Linie an der Thematik Open Data interessiert sind. Sie sollten außerdem eine Affinität zu digitalen Themen im Allgemeinen haben und die Bedarfe der verschiedenen offenen Dateiformate wie CSV, XML, JSON usw. verstehen. Es ist natürlich von Vorteil, wenn sie Kenntnisse über den Aufbau eines Datensatzes und die für Open Data erforderlichen Lizenzen haben. 

Wenn sie noch nicht über diese Kompetenzen verfügen, ist dieser Leitfaden ein guter Anfang. Wir empfehlen jedoch primär unser Handbuch Open Data (inkl. Anlagen). Dort finden Sie auch weitere Materialien zu rechtlichen und technischen Aspekten sowie ein Glossar, um sich mit Open Data vertraut zu machen.

Als Kompetenzzentrum Open Data stehen wir Ihnen für alle Fragen im Zusammenhang mit der Einführung von Open Data zur Verfügung.

Empfohlene Rollen für Open Data

Die Open-Data-Verantwortlichen

Open-Data-Koordination (ODK)

  • besitzt den Überblick über verfügbare Daten
  • besitzt den Überblick über den gesamtheitlichen Veröffentlichungsprozess
  • koordiniert die Identifizierung und Bereitstellung von offenen Daten
  • die zentrale Kontaktperson zu Open Data nach innen und außen
  • Sonderrolle Ressort-ODK: Koordiniert zusätzlich die ODK im nachgeordneten Geschäftsbereich

  Verfahrensanwendende (VA)

  • Mit der Anwendung vertraute Person (z.B.: Sachbearbeitung oder Systemadministrator/in)
  • bedient das IT-Verfahren
  • bearbeitet bzw. verarbeitet darin Daten
  • Detailkenntnisse über Inhalte und mögliche Nutzen der Daten

  Datenverantwortliche (DV)

  • definiert die Anforderungen an die Daten
  • kennt Datenqualität- und Verfügbarkeit
  • Fachkräfte die sich mit dem Verfahren auskennen
  • Diese Rolle kann durch die AL/RL zugewiesen werden, ggf. Chief-Data-Scientist oder Datennutzungsbeauftragte/r

  Ressort-ODK (R-ODK) vs. Chief Data Scientist (CDS)

  • R-ODK integriert die Open-Data-Strategie in die Gesamtstrategie des Hauses
  • CDS ist der/die Hausexperte/Hausexpertin für das gesamte Datenmanagement
  • R-ODK & CDS sind u.a. für die Identifikation von (offenen) Daten zuständig
  • R-ODK & CDS sowie weitere interne Koordinator/in bzw. Beauftragte/n im Datenkontext tauschen gegenseitig relevante Informationen zum Thema Daten & Open Data 

Open Da­ta ein­füh­ren

Kontakt

Ihre Ansprechpersonen

im Kompetenzzentrum Open Data

Frau Monika Linne
Herr Philipp Pingen
Herr Till Röger
Herr Jonas Schmitz
Herr Jan Heinicke