Dialogforum Organisation und Innovation 2016
Ergebnisse zum Dialogforum Organisation und Innovation: „Digitalisierung – Wie bitte geht’s zur digitalen Verwaltung?“
Das Dialogforum Organisation und Innovation erfreute sich regen Interesses und fand großen Anklang bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. So konnte das BVA Vertreterinnen und Vertreter aus 15 Ressorts, 11 aus den Ministerien selbst begrüßen.
Die Veranstaltung bot ein abwechslungsreiches Programm. Sie diente als Plattform zum Austausch für Vertreterinnen und Vertreter aus Bundesverwaltung, Wissenschaft, Lehre und Privatwirtschaft zu relevanten Entwicklungen und Herausforderungen rund um die Behördenorganisation auf dem Weg zur digitalen Verwaltung.
Nach der Begrüßung durch den Abteilungsleiter Verwaltungsmodernisierung und Verwaltungsmanagement, Meinolf Dieckmann, beleuchtete Vizepräsidentin Silvia Bechtold die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung aus Sicht der Behördenleitung und appellierte an die Organisatorinnen und Organisatoren der Bundesverwaltung, zu Mitgestaltern der digitalen Transformation zu werden. Führungskräfte und alle an der Umsetzung der Digitalisierung Beteiligten müssen die Veränderung wirklich wollen und nicht nur "wollen müssen“, so ihre Forderung. Ulrich Zuber, Referatsleiter Organisationsberatung, führte anschließend in einem Impulsvortrag in die Tiefen der erforderlichen Transformationswerkstätten, die die erforderliche Haltung und Readiness für die Digitalisierung der Institution zielgerichtet entwickeln.
In der Podiumsdiskussion mit dem Titel „Ist die Verwaltung fähig zum digitalen Wandel“, diskutierten unter der Moderation von Christian Schulz, Referatsgruppenleiter Beratung, Marian Wendt (Mitglied des Bundestages), Beate Lohmann (Abteilungsleiterin O, BMI), Silvia Bechtold, Prof. Dr. Tino Schuppan (Professor Public Management an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit), Dr. Rainer Bernnat (Vice President und Geschäftsführer PwC Strategy& Germany). So stellte Herr Prof. Dr. Schuppan fest, dass es kein einheitliches Verständnis der Digitalisierung und von Verwaltung 4.0. gebe. Herr Dr. Bernnat machte Mut, man brauche sich nicht in eine kollektive Depression zu steigern, ein solch umfangreicher Veränderungsprozess brauche schlichtweg Zeit. Frau Lohmann forderte jeden auf, von seinem Arbeitsplatz aus seinen Beitrag zu leisten anstatt darauf zu warten, dass es ein anderer tut. Herr Wendt rief zu einem Druck durch die Beschäftigten nach oben auf.
Die Veranstaltung zeigte das weite Spektrum der Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung auch in konkreten Einzelaspekten:
- Fabian Starosta: Prozessautomatisierung
- Christian Günther: Digitalisierung von Fachverfahren
- Thomas Wagner: Smarte Akte
- Simone Laufer: Auswirkung der Digitalisierung auf die Wertigkeit von Arbeitsplätzen
- Christoph Hagemann: Arbeitszeitmanagement
- Ulrich Zuber: Das Social Intranet des Bundes
- Heinz Vossenkuhl: E-Rechnung
- Thomas Lodzinski: De-Mail
Während der Org-Cafés hatten schließlich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit zum unmittelbaren Austausch und kamen an den fünf Thementischen Anforderungen an die Politik, Anforderung an Leitung, Führung und Strategie, Worst-Case-Szenario der digitalen Welt, Stolpersteine aus Sicht des Organisators sowie Digitale Erfolge zusammen.
In den einzelnen Vorträgen zu verschiedenen Digitalisierungsthemen ging es nicht nur um Chancen, Herausforderungen und Risiken, die die zunehmende Digitalisierung in der Verwaltung mit sich bringt, sondern auch um die konkrete Veränderung von Arbeitsplätzen und Arbeitsbedingungen. So wurde beispielsweise ein Tag im Leben des Smarten Beamten, des Mitarbeiters der Zukunft simuliert. Die lebhafte Darstellung des Anforderungsprofils und der mit der Digitalisierung einhergehenden Auswirkung auf die Wertigkeit von Arbeitsplätzen traf auf große Resonanz aus dem Publikum.
Herr Prof. Dr. Bornewasser, Leiter des Lehrstuhls für Sozial-, Arbeits- und Organisationspsychologie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald stellte mit seinem Vortrag anschaulich dar, wie Langzeitkonten als Instrument der Arbeitszeitflexibilisierung genutzt werden können.
Zwischen den Programmpunkten bestand Gelegenheit, sich auszutauschen und zu vernetzen sowie sich über die Angebote der Rahmenvertragspartner aus dem 3-Partner-Modell zu informieren.
Das außerordentlich positive Feedback und das rege Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigte die Aufgeschlossenheit der Beteiligten für Digitalisierung und Bereitschaft zur Vernetzung. Für die vielen Beteiligten des Beratungszentrums des Bundesverwaltungsamtes war dies insgesamt für die weitere Zusammenarbeit und die Fortführung der Veranstaltung in den nächsten Jahren eine große Motivation.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für Ihre offene und konstruktive Beteiligung auch auf dem Dialogforum.