Vergabestelle präsentiert Servicekonto auf der Jahrestagung der Governikus KG
Unter dem Motto "Digitale Verwaltung – die prozessorientierte Zukunft" fand die Jahrestagung der Governikus KG (www.governikus.com/de) in Bremen statt.
In der diesjährigen Jahrestagung lag der Schwerpunkt in Podiumsdiskussionen, Dialogrunden und Vorträge rund um die Umsetzung der Nationalen eGovernment-Strategie sowie der entsprechenden eGovernment- und eJustice-Gesetze: vom Umgang mit elektronischen Identitäten, sicherem Datentransport, der Integration unterschiedlicher Datenformate und Kryptografie bis hin zur beweiswerterhaltenden Langzeitaufbewahrung, auch vor dem Hintergrund der EU-Verordnung eIDAS.
Das Thema „Interoperable Servicekonten – ein praktischer Ansatz“ präsentierte Herr Wolter von der Vergabestelle für Berechtigungszertifikate im BVA. Unter einem Servicekonto wird eine zentrale Identifizierungskomponente verstanden, die der Identifizierung der Nutzerinnen und Nutzer vor Inanspruchnahme von Verwaltungsdienstleistungen dient. Welche Identifizierungsmittel bei der (Erst-)Registrierung und Anmeldung von Servicekonten zum Einsatz kommen, richtet sich nach dem jeweiligen Vertrauensniveau der konkreten Verwaltungsdienstleistung. Dabei spielt die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises eine wesentliche Rolle.
(Dr. Stephan Klein, Geschäftsführer der Governikus KG im Gespräch mit Herrn Wolter)
Im Aktionsplan für 2016 (http://www.it-planungsrat.de/SharedDocs/Downloads/DE/Entscheidungen/18_Sitzung/41_Aktionsplan.html ) hat der IT-Planungsrat im Rahmen der „eID Strategie für E-Government“ http://www.it-planungsrat.de/DE/Projekte/Steuerungsprojekte/eIDStrategie/eID_strategie.html beschlossen, dass ein Schwerpunkt im Bereich von Bürger- und Servicekonten liegt. Ein interoperabler Ausbau der elektronischen Identifizierung ist mit Nutzen für viele Beteiligte verbunden. So können sich Nutzerinnen und Nutzer mit ihrem vertrautem Bürgerkonto bei allen Verwaltungsdienstleistungen in Deutschland und perspektivisch auch in der Europäischen Union identifizieren. Der Zugang zu einfachem und sicherem E-Government wird damit erleichtert. Der IT-Planungsrat hat sich in seiner 17. Sitzung am 17.06.2015 für eine flächendeckende Verbreitung von Servicekonten ausgesprochen. Bis 2016 erfolgen nun eine Definition der rechtlichen Rahmenbedingungen interoperabler Bürgerkonten, eine Konzeption sowie die Umsetzung eines beispielhaften Prototyps für die interoperable Kommunikation zwischen Servicekonto-Angeboten. Bis 2017 erfolgen die Erweiterung der Funktionalitäten, die Aufnahme des Live-Betriebs und die Anbindung von Bürgerkonten weiterer Länder.
In regelmäßigen Arbeitssitzungen von Bund und Ländern, in denen die Vergabestelle neben BMI und BSI als Bundesvertreter teilnimmt, wird ein Prototyp entwickelt, der Anfang 2016 in einen Pilotbetrieb zwischen Bayern und NRW getestet wird. Ziel ist es, die vor allem auf Landes- und Kommunalebene bestehenden Bürger- und Servicekonten so miteinander zu verknüpfen, dass die Identifizierung der Bürger und Unternehmen nur einmal auf einer der bestehenden Plattformen notwendig wird.
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Stand 09.12.2015