Fachforum Standardisierung

Die wichtigsten Infos in Kürze

Open Data und Standards – eine niemals endende Liebesgeschichte oder doch eher Black Box für die Verwaltung? Was erreichen wir durch Standards? Wo machen sie Sinn? Und wer profitiert von einer standardisierten Datenbereitstellung? Diesen und einigen Fragen mehr haben wir uns im Fachforum Standardisierung am 15.09.2021 gewidmet. Einer intensiven Diskussion waren zwei Expertenimpulse vorangestellt.

GovData: Metadaten – mit kleinem Aufwand zu größter Reichweite

Gemeinsam mit Antje Göldner und Christian Wittig von der Geschäfts- und Koordinierungsstelle GovData näherten wir uns zunächst dem breiten Feld der Metadaten und der Frage, wie wir aktiv zu einer besseren Standardisierung beitragen können. Durch einige Praxisbeispiele demonstrierten die beiden Experten nicht nur, wie einfach es sein kann, den Metadatenstandard DCAT-AP.de einzuhalten, sie zeigten auch auf, welche Stolpersteine entstehen können und wie man diese umgeht. Dabei empfahlen Antje und Christian die Einhaltung der FAIR-Prinzipien als Leitgedanken. Die Nutzung interoperabler Formate (RDF!) seien gerade mit Blick auf Open Data ein wichtiger Schritt. Geradezu unerlässlich sei die Einhaltung der vorgeschriebenen Vokabulare aus dem Metadatenstandards DCAT-AP.de. Diese seien Voraussetzung für zielgenaue Filterung und Trefferlisten. Der Aufwand dahinter sei in der Regel kleiner als gedacht. Durch Metadaten gelange man mit kleinem Aufwand zu größter Reichweite.

Claus Hesseling (NDR): „Opendata “;“Datenjournalismus“;“=“;“Public Value"

Nach einer dynamischen Diskussion nahm Claus Hesseling Platz hinter dem virtuellen Rednerpult. Der NRD-Datenjournalist beleuchtete ebenso konstruktiv wie schonungslos Probleme bei der Verfügbarkeit offener Daten und deren uneinheitlicher Struktur, die eine Weiterverwendung unnötig verkompliziere. Insbesondere warb Claus für die Nutzung zumindest UTF-8 codierter CSV-, besser von JSON-Dateien für Open Data. Doch auch fernab der Datenstruktur und Dateiformate gäbe es Stellschrauben zu justieren. So fehle es häufig an konkreten Kontaktpersonen und einer E-Mail-Adresse, um schnelle Hilfe bei Rückfragen zu erhalten. Ganz grundlegend vermisse der Datenjournalist API-Endpoints. Eine umfassende Kritik, die zeigt: Wir haben nach wie vor einen weiten Weg vor uns. Doch natürlich sei nicht alles schlecht. Wo ein Wille sei, sei häufig auch ein Weg. Und so haben verschiedene Behörden auf Nachfrage sehr schnell reagiert und zum Beispiel binnen kurzer Zeit PDFs als CSV bereitgestellt.

Nächste Schritte

Wir haben den Austausch als ebenso respektvoll wie intensiv wahrgenommen. Auch wenn in diesem kurzen Format nicht alle Diskussionspunkte in Gänze bearbeitet werden konnten, ergaben sich viele Anknüpfungspunkte zu weiteren Themen. Als Kompetenzzentrum konnten wir praktische Beispiele für bessere Vorgehensempfehlungen ableiten. Auch die Teilnehmenden aus der Bundes- und Landesverwaltung nahmen die vorgebrachte Kritik äußerst konstruktiv auf. Einigkeit herrschte darüber, dass eine nachhaltige Bereitstellung von Open Data nur bedarfsgerecht für den Nutzenden der Daten gelingen kann. Daran werden wir durch die Aktualisierung unserer Leitfäden im Hinblick auf eine stärkere Empfehlung zu Standards hinarbeiten.

Ein letzter Dank und Gruß geht an alle Teilnehmenden. Gleichzeitig freuen wir uns, bereits das nächste Fachforum ankündigen zu dürfen. Bei der letzten Veranstaltung vor dem Runden Tisch in diesem Jahr, werden wir uns mit der Thematik „Trainings und Schulungen“ auseinandersetzen. Insbesondere im Hinblick auf die einzusetzenden Open Data Koordinationen nach § 12a EGovG sind wir gespannt, welche Bedarfe wir insbesondere für die Bundesverwaltung identifizieren.

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Stand 29.09.2021