Open Data – Eine neue Tür hat sich geöffnet

Ein kurzes und intensives Praktikum

Oktober 2021, das CCOD arbeitet remote und so langsam beginnt der Weihnachtsendspurt. Nicht die optimale Zeit, ein Praktikum bei uns zu beginnen. Die angehende Verwaltungsinformatikerin Lisa-Marie Franz tat es trotzdem. Zum Abschluss ihres Praktikums haben wir Lisa gebeten, ihre Eindrücke einmal für uns zusammenzufassen. Herausgekommen ist ein echtes Plädoyer für offene Daten, dass wir gerne mit Ihnen teilen möchten.

Zu Beginn des Praktikums hatte ich keine Ahnung von Open Data oder dessen Nutzen. Ich kam aus dem sozialen Bereich und hatte überwiegend mit personenbezogenen Daten zu tun. Obwohl Open Data bereits an manchen Orten sein 10-jähriges Jubiläum feiert, zum Beispiel in der Stadt Berlin oder über die Grenzen gesehen in der Stadt Wien, ist das entsprechende Gesetz, § 12a E-Government-Gesetz (EGovG) auf Bundesebene, gerade mal 4 Jahre alt. Im Vergleich zum Grundgesetz, welches 1949 in Kraft trat, ist das EGovG gerade erst auf der Welt.

Durch das CCOD habe ich erfahren dürfen, welche Hürden es auf dem Weg zu Open Data zu bewältigen gilt. Dass es viele Parallelen zu meinem früheren Beruf als Sozialarbeiterin gab, hat mich überrascht. Es bedarf trotz des Gesetzes viel Überzeugungsarbeit, die bisherige „sichere“ Gewohnheit zu verlassen und sich auf das Unbekannte einzulassen. Das CCOD übernimmt bereits den gesetzlichen Auftrag der zentralen Anlaufstelle und ist dadurch ein wichtiger Knotenpunkt in der Vernetzung der Bundesbehörden untereinander und in der Vermittlung und Weitergabe von Wissen, Veränderungen und Impulsen zur Erweiterung des Spektrums von Open Data.

Open Data ist so vielseitig wie befremdlich. Eine Möglichkeit die Auswirkungen des Klimawandels besser zu verstehen? Zum Beispiel durch datenbasierte Planung im Anbau von Feldfrüchten, um Ernteausfälle zu minimieren? Eine von vielen Ideen, welche mir bei der Beschäftigung mit Open Data durch den Kopf gingen. Die Deutsche Bahn hat 2018 durch einen Hackathon gezeigt, was ein kleiner Kreis der Zivilgesellschaft für Ideen hatte in Bezug auf öffentliche Mobilitätsdaten. Diese sind in die eigene Deutsche Bahn App geflossen.

Es beweist, dass man nicht selbst die Ideen haben muss, für was Daten gut sind. Sondern einfach Daten bereitstellen sollte, andere haben vielleicht schon Ideen und nur auf diesen einen Datensatz gewartet.

Open Data sollte trotz der Auflagen des EGovG nicht als Zwang gesehen werden. Aus meiner Perspektive ist es ein Service, der Behörden, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und dadurch jedem einzelnen Bürger nutzen kann. Jedoch in welchen Formen, zeigt sich immer erst hinterher. Dies hat eine Stadt durch die Erstellung eines Digitalen Zwillings erfahren dürfen.

Leider ermöglichte die aktuelle Corona Lage nur einen Teileinblick in die Arbeit des CCOD. Dennoch habe ich meinen Horizont erweitern können und bin gespannt, welche Daten sich auf Bundesebene öffentlich zugänglich machen lassen. Transparenz bedeutet verstehen können. Hineinsehen können, ohne das das Gegenüber seinen schützenden Mantel dabei ablegen müsste.

Liebes CCOD Team, vielen herzlichen Dank für die Zeit, die Geduld und die Herausforderungen. Es hat wirklich Spaß gemacht bei euch.

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal herzlich bei Lisa für ihren Einsatz und ihre Unterstützung bedanken.

Liebe Lisa, wir wünschen dir alles Gute und viel Erfolg für dein weiteres Studium. So schnell und intensiv wie du dich durch den Open-Data-Kosmos gearbeitet hast sind wir sicher, dass wir uns wieder über den Weg laufen!

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Stand 22.12.2021