Anprägung in Stuttgart – von Winckelmann bis zur Reformation

Am Mittwoch, dem 26. Juli, fand in der Münzstätte Stuttgart nicht nur die Anprägung der 20-Euro-Silbersammlermünze "300. Geburtstag Johann Joachim Winckelmann" statt, sondern ebenso die Anprägung der 100-Euro-Goldmünze "Luthergedenkstätten Eisleben und Wittenberg" aus der Serie "UNESCO Welterbe". Beide Münzen werden im Oktober in Verkehr gebracht.

Gisela Splett, Staatssekretärin im Finanzministerium Baden-Württemberg, hob die Besonderheit der Anprägung von zwei Münzen hervor, denn zum ersten Mal in der Geschichte der Prägestätte Stuttgart wurden am selben Tag gleich zwei neue Münzen angeprägt. Gäste aus unterschiedlichsten Bereichen fanden sich zusammen, um diese bislang einmalige Doppelanprägung mitzuerleben. Neben dem Leiter der Münzstätten, der Finanzstaatssekretärin Baden-Württembergs und dem Beauftragten für das Münzwesen im Bundesverwaltungsamt, nahmen auch die Motiv-Künstler sowie der Vorstand und Direktor der „Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt“, Dr. Stefan Rhein, und der Präsident der Winckelmann-Gesellschaft an der Anprägung teil.

Prof. Dr. Max Kunze, Präsident der Winckelmann-Gesellschaft mit Sitz in Stendal, gewährte den Anwesenden spannende Einblicke in das Leben des vielseitig tätigen Wissenschaftlers Winckelmann. Er beschrieb ihn als „Europäer“ im Sinne eines international vernetzten und interessierten Bürgers. Der Gestalter des Münzmotivs, Andre Witting, beschrieb den Tag folgendermaßen: „Es ist faszinierend, zu sehen, wie meine gestalterischen Ideen nun umgesetzt werden. Nach der durchaus herausfordernden Motiventwicklung ist es ein tolles Gefühl, die Münze heute das erste Mal in Händen zu halten.“.


Die zweite Münze, die im Rahmen der Veranstaltung thematisch näher vorgestellt wurde, war die 100-Euro-Goldmünze zu Ehren der Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg. Passend zum Reformationsjubiläum in diesem Jahr wird die Goldmünze der Serie „UNESCO Welterbe“ ausgegeben.

Anprägung in Stuttgart – von Winckelmann bis zur Reformation Anprägung in Stuttgart – von Winckelmann bis zur Reformation Quelle: Staatliche Münzen Baden-Württemberg

Dr. Stefan Rhein, Vorstand und Direktor der „Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt“, hob besonders lobend die narrative Darstellung der sechs Gedenkstätten innerhalb des Motivs hervor sowie die Abbildung der ankommenden Besucher: „UNESCO Welterbe heißt nicht nur Denkmalschutz – es heißt auch Völkerverständigung, Vermittlung und Bildung. Diese zukunftsgerichtete, kommunikative Dimension des Motivs überzeugte uns.“.

Der Beauftragte für das Münzwesen im Bundesverwaltungsamt, Dr. Thomas Dress, bereicherte die interdisziplinären Vorträge um aufschlussreiche Erläuterungen zur Bedeutung des Münzsammelns. Betont wurden die umfangreichen Funktionen, denen Münzen neben ihrem Einsatz als Zahlungsmittel zukommen: „Sie würdigen Regionen, Ereignisse, Kulturen, Persönlichkeiten und vieles mehr – so werden sie zu einem Spiegelbild der gesellschaftlichen Wirklichkeit, fördern unser Allgemeinwissen und lassen uns wichtige Meilensteine im Gedächtnis behalten.“. Es sei immer wieder beeindruckend, mitzuerleben, wie künstlerische Ideen in den Prägesälen zu praktischer Realität werden – eine handwerkliche Meisterleistung.

Erfahren Sie mehr über den Tag der Doppelanprägung. Sehen Sie alle Bilder der Anprägung hier:

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Stand 08.08.2017