Innovative Verwaltung: Lebendige Debatte über die Zukunft

Fünf Tage lang bot das Creative Bureaucracy Festival eine internationale Bühne für Ideenaustausch. Mittendrin: das Bundesverwaltungsamt.

Was haben Verwaltungen in Deutschland, Europa und auf anderen Erdteilen aus der Corona- und anderen Krisen gelernt? Was heißt Modernisierung und welche Impulse brauchen wir heute, um ein nachhaltiges Verwaltungshandeln zu gestalten? Auf Fragen wie diese wollte das Creative Bureaucracy Festival Antworten finden.

Vom 13. bis 17. September diskutierten 400 Vortragende und rund 15.000 Teilnehmende ihre Ideen und Lösungen für die innovative Verwaltung. Von Digitalisierung und Cybersicherheit über soziale Nachhaltigkeit bis Krisenresilienz und konkreter Politikumsetzung reichte das Themenfeld der rund 150 digitalen Sessions.

Am weltgrößten Festival für Verwaltungsinnovation war auch das BVA beteiligt: BVA-Präsident Christoph Verenkotte nahm an einer Paneldiskussion zur Frage „Mutation der Verwaltung. Warum braucht Wandel den Ernstfall?“ teil. Mit ihm diskutierten Dr. Julia Borggräfe, BMAS, Abteilungsleiterin Digitalisierung und Arbeitswelt, Christian Erhardt, Chefredakteur des Magazins "Kommunal" sowie der Publizist und Autor Franz-Reinhard Habbel.

"Unsere Aufgabe als Bundesoberbehörde ist es, nicht nur Gesetze umzusetzen, sondern praktische Lösungen für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen", so Verenkotte. Mit Blick auf die aktuelle Situation erklärte er: „Die deutsche Verwaltung ist im Normalfall davon gezeichnet, dass sie sich stark an Regeln hält. Das heißt: Perfektionismus geht über Pragmatismus.“ Die Coronakrise habe zu einer Umkehrung geführt ­– in der Krise gelte es, pragmatische Lösungen zu finden.

Dass die Pandemie auch die Arbeit in den Rathäusern verändert hat, konnte Christian Erhardt berichten, Chefredakteur des Magazins "Kommunal". Gerade die Situation, dass Hierarchien nicht funktionierten, habe ein enormes Potential freigesetzt. Dinge, die zuvor ein ganzes Jahr gedauert hätten, konnten in kürzester Zeit umgesetzt werden.

„Was wünschen Sie sich von der künftigen Bundesregierung?“ Auf diese Frage hatte Christoph Verenkotte eine klare Antwort: „Vernünftige Ressourcen für die Digitalisierung.“ Ein zweistelliges Milliardenprogramm sei erforderlich, außerdem grundlegende Reformen in der öffentlichen Verwaltung in Bezug auf Strukturen, Arbeitsweisen und mehr“, so der BVA-Präsident.

Zudem präsentierte sich das Bundesverwaltungsamt in dem Vortrag "Die digitale Agenda des BVA: Transformation gestalten“. Philipp Marks, Leiter der Referatsgruppe D I „Digitalisierung“, stellte darin die Agenda vor, Heike Kratt, Referat D I 2, lockerte das Format mit Fragen wie „Was heißt Digitalisierung für das BVA?“ auf. Es gehe dabei um den „Ausbau digitaler Angebote und Services für die verschiedenen internen und externen Zielgruppen, den Aufbau der dazu erforderlichen digitalen Kompetenzen und die Nutzung moderner Technologien wie fortschriftlicher Analytik und künstlicher Intelligenz“, so Philip Marks. Um das Thema Digitale Agenda/digitale Transformation im BVA noch anschaulicher zu gestalten, wurden zwei- bis dreiminütige Einspieler zu einzelnen Projekten gezeigt. Beate Palandt (PG E-Akte), Thilak Mahendran (Referat D I 4 / Open Data), Karl Wolter (Referat D I 6 / Berechtigungszertifikate) und Till Becker-Adam (Referat D I 1 / OZG) kamen darin zu Wort.

Das Creative Bureaucracy Festival ist das größte Festival seiner Art. Seit 2018 jährlich in Berlin veranstaltet, bringt es Innovatoren im öffentlichen Sektor über alle Länder, Sparten und Ebenen zusammen und hat Partnerveranstaltungen rund um die Welt angeregt. 2020 und 2021 musste die Veranstaltung rein digital stattfinden. Haupt-Festivalpartner dieses Jahres waren die Falling Walls Foundation sowie PD – Berater der öffentlichen Hand. Viele weitere nationale und internationale Akteure aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Gesellschaft und Medien haben sich aktiv in die Programmentwicklung und Veranstaltungen eingebracht.

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Stand 17.09.2021