Qualitätsmanagement in der öffentlichen Verwaltung – BMI und KGSt unterzeichnen Kooperationsvereinbarung

"Qualitätsmanagement und Konsolidierung – kein Widerspruch!"

Auf die Finanzkrise und die sich daraus ergebenden Sparzwänge reagieren auch Behörden häufig mit pauschalen Kürzungen. Eine systematische Auseinandersetzung mit der eigenen strategischen Ausrichtung und dem eigenen Qualitätsverständnis etwa im Rahmen einer umfassenden Produkt- und Aufgabenkritik findet nur selten statt. Bei der Suche nach Einsparmöglichkeiten werden Qualitätsziele vielfach verdrängt.

Jede Haushaltskonsolidierungsmaßnahme muss sich aber damit auseinandersetzen, welche Art von Qualität gewollt ist. Denn die Erwartungen an die öffentliche Verwaltung steigen. Aufgaben und Verfahren werden gerade im internationalen Kontext zunehmend komplexer. Bürgerinnen und Bürger erwarten Qualitätsstandards, die sich von privaten Dienstleistungen nicht unterscheiden, der Faktor Zeit spielt eine entscheidende Rolle. Qualitätsmanagement bietet mit der Methode der Selbstbewertung gute Ansätze für eine ganzheitliche und umfassende Analyse der Verwaltung. Das Bewertungsergebnis liefert eine hervorragende Basis für die Entwicklung optimal aufeinander abgestimmter Verbesserungsmaßnahmen.

Um Behörden den Einstieg ins Qualitätsmanagement zu erleichtern, haben das Bundesministerium des Innern (BMI) und die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) am 25. Februar 2011 eine Kooperationsvereinbarung zur Förderung der Anwendung des Common Assessment Framework in deutschen Behörden unterzeichnet.

Das Common Assessment Framework (CAF) ist ein leicht anwendbares Bewertungsverfahren zu allen Themenfeldern des Qualitätsmanagements, das in nur 10 Schritten zur Verbesserung von Prozessen, Strukturen und Führung in Behörden führt. Seine Einführung als europäisches Qualitätsbewertungsmodell in den EU-Mitgliedstaaten wurde durch die für den öffentlichen Dienst zuständigen Minister anlässlich der ersten Europäischen Qualitätskonferenz im Jahr 2000 beschlossen.

Durch Aufzeigen von Stärken und Schwächen in den einzelnen Themenfeldern des Qualitätsmanagements dient CAF der Implementierung eines kontinuierlichen Prozesses der Leistungsverbesserung. Die Organisation entwickelt sich konsequent weiter, indem sie den Qualitätskreislauf "Planen, Durchführen, Überprüfen, Anpassen" permanent durchläuft.

In diesen auch als PDCA-Zyklus (Plan, Do, Check, Act) bezeichneten Regelkreis ist idealerweise die gesamte Behörde eingebunden: alle Bereiche, alle Prozesse und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller Hierarchieebenen.

CAF ist ein allgemein anwendbares Qualitätsmanagementmodell für die öffentliche Verwaltung. Es funktioniert gleichermaßen in einem Bürgerbüro, in einem Kindergarten, in einem Krankenhaus, einer Schule oder einem Ministerium.

Quelle: BMI

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Stand 02.03.2011