Großes Interesse am EU-Projekt SPOCS - Consultation Meeting zum grenzüberschreitenden E-Government in Brüssel am 20. Juni 2012

Köln, 25. Juni 2012. Das Bundesverwaltungsamt (BVA) vertritt Deutschland im EU- Projekt SPOCS.

Das Projekt SPOCS (Simple Procedures Online for Cross-border Services) hat Lösungen entwickelt, welche die grenzüberschreitende Unternehmensgründung und Dienstleistungserbringung unterstützen und fördern. SPOCS optimiert im Rahmen der EG-Dienstleistungsrichtlinie den nahtlosen Ablauf der grenzüberschreitenden Verfahren.

Für Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit auf andere Staaten ausweiten möchten, können sich die Beantragung von Genehmigungen und die Abwicklung von Verwaltungsverfahren als sehr kompliziert erweisen. Die von den EU-Mitgliedsstaaten 2009 umgesetzte EG-Dienstleistungsrichtlinie erleichtert durch Einheitliche Ansprechpartner und vereinfachte Online-Verfahren die Gründung von Unternehmen in anderen Mitgliedsstaaten. Über diese Einheitlichen Ansprechpartner erhalten die Unternehmen elektronischen Zugang zu allen erforderlichen Verwaltungsmaßnahmen, um eine Geschäftstätigkeit in anderen Mitgliedsstaaten aufzunehmen oder sie auf diese auszuweiten. Das Projekt SPOCS stellt dafür technische Bausteine zur Verfügung, die die elektronischen Verfahren europaweit interoperabel und sicher machen. Die Beantragung von Lizenzen und Genehmigungen wird dadurch insgesamt einfacher, schneller und sicherer. SPOCS erhält bis zu 50% Förderung durch das Rahmenprogramm für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP) der Europäischen Kommission.

Während des Consultation Meetings am 20.06.2012 in der Ständigen Vertretung Österreichs bei der Europäischen Union in Brüssel wurden die Endergebnisse der dreijährigen Projektarbeit den über 70 Teilnehmern aus europäischen Verwaltungen und IT-Unternehmen vorgestellt.

Gemeinsam wurden die in SPOCS entwickelten technischen Bausteine erörtert. Diese Bausteine sind Syndication (unter Leitung des Wirtschaftsministeriums, NL), eServices (geleitet vom BVA, DE), eDocuments (Leitung durch die Technische Universität Graz, AT), eDelivery und eSafe (Leitung BVA, DE). Zudem wurden die Pilotanwendungen des Einheitlichen Ansprechpartners der Freien Hansestadt Bremen und von Litauen (JMSYS) live präsentiert. Weiter wurden die Erfahrungen und Bewertungen aus der Pilotierung dieser Bausteine vorgetragen (Innenministerium Griechenland). Abschließend stellte die Gesamtprojektkoordinierung Capgemini die zurzeit in Vorbereitung befindlichen Maßnahmen zur längerfristigen Weiterentwicklung und freien Verfügbarkeit der Bausteine auf der EU-Plattform Joinup vor.

Ziel des Treffens war die Erweiterung des Anwenderkreises der SPOCS Ergebnisse. Bislang noch nicht teilnehmenden Mitgliedsstaaten sowie Interessenten aus Industrie und Standardisierungsorganisationen wurde der Nutzen der SPOCS Lösungen näher gebracht. SPOCS ist wichtig für die Erreichung folgender Ziele: Verwaltungsvereinfachung und -modernisierung, Bürokratieabbau, größere Transparenz, bessere Online-Dienste und mehr Geschäftsmöglichkeiten im öffentlichen Sektor sowie Produktinnovation durch offene Spezifikationen und Software, Ankurbelung der Nachfrage nach IT-Produkten und IT-Dienstleistungen.

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Stand 25.06.2012