BMI und BVA veröffentlichen Ergebnisse des Forschungsprojekts zum Einsatz von IPv6
Das Internet-Protokoll Version 4 (IPv4) ist die derzeit verbreitete "gemeinsame Sprache" der im Internet vernetzten Systeme. Um trotz der Adressknappheit bei IPv4 weiterhin erreichbar zu sein, muss die öffentliche Verwaltung mittelfristig ihre Online-Dienste auf die Version 6 (IPv6) umstellen.
In einem vom Bundesministerium des Innern und dem Bundesverwaltungsamt initiierten Forschungsprojekt wurden Empfehlungen, Vorgehensweisen und Checklisten erarbeitet, um den Behörden den Umstieg auf die neue Version des Internetprotokolls zu erleichtern. Die Firmen Cassini, Bearing Point und das Fraunhofer-Institut Fokus haben das Projekt unterstützt. Das "IPv6-Profil für die ÖV" enthält Anforderungen an IT-Komponenten, der "IPv6-Migrationsleitfaden" hilft bei der schrittweisen Einführung anhand exemplarischer Vorgehensweisen.
Grund für die Adressknappheit des Internet-Protokolls Version 4 ist der rasante Zuwachs an Internetnutzern. Durch die Vielzahl von Anwendungen und die steigende Multimedia-Kommunikation gibt es mittlerweile keine freien IPv4-Adressbereiche mehr. Dadurch beschleunigt sich international der Wechsel auf IPv6. Auch der Umstieg in den Verwaltungen von Bund, Ländern und Kommunen ist zwingend notwendig, damit weiterhin IP-Adressen zuordenbar sind und damit die Kommunikation möglich bleibt.
Die Ergebnisse des Forschungsprojektes bieten konkrete technische und administrative Vorgaben für den Betrieb sowie klare Empfehlungen. Damit wird der Grundstein für eine effiziente, sichere und koordinierte Vorgehensweise gelegt und die Behörden werden bei der Migration unterstützt.
Das Bundesinnenministerium hat bereits 2009 vorgesorgt und einen ausreichend großen Adressbereich beantragt. Eine strukturierte Einführung von IPv6 in der öffentlichen Verwaltung bietet die Möglichkeit, gewachsene Infrastrukturen grundlegend zu konsolidieren und zuverlässige, leistungsfähige und sichere Online-Dienste sicherzustellen.
Das Forschungsprojekt "IPv6-Profile und migrationsunterstützende Dokumente für die öffentliche Verwaltung" ist in ein koordiniertes Vorgehen des Bundesinnenministeriums und des BVA zum Thema IPv6 eingebettet. Ziel ist es, den Aufbau von leistungsfähigen und sicheren IKT-Infrastrukturen auf der Grundlage zeitgemäßer Technologien in der öffentlichen Verwaltung zu fördern. Die Projektergebnisse stehen allen Interessierten unter der Creative Commons Lizenz (CC BY-NC-ND 3.0) frei zugänglich zur Verfügung.
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Stand 26.03.2013